Geschichte

1265 wird erstmals ein Pfarrer in „Wiszinsberc“ genannt, doch dürften die Pfarrei und der Ort sicherlich älteren Ursprungs sein.

1383 gehen die Patronatsrechte an das Heilig-Geist-Spital in Lindau, das die Pfarrei zeitweise durch einen Spitalskaplan betreuen lässt.

Nach der Reformationszeit mit ihren vorübergehend protestantischen Predigten (1534 - 1548) und einem „Bildersturm“ (1538) wird die Pfarrei von Weißensberg zwischen 1592 und 1816 mit Sigmarszell vereint.

Ab dem ausgehenden 16. Jahrhundert spielt die Kirche auch eine gewisse Rolle als Wallfahrtsstätte des Heiligen Markus. Es ist denkbar, dass die Kirche einen Teil der Markusrelique beherbergte, die 830 von Venedig nach Reichenau übertragen wurde. Erst ab 1816 gab es in Weißensberg wieder einen eigenen Pfarrer.

Zur Baugeschichte der Pfarrkirche Sankt Markus

Der Kirchturm ist mittelalterlichen Ursprungs. Nach dem Bericht Pfarrer Funks von 1866 geht der Turm auf das Jahr 1000 zurück, wenn dieses frühe Datum auch nicht gesichert ist, so wird für 1477 eine Bautätigkeit überliefert. Auch Ende des 16. Jahrhunderts ist eine Bautätigkeit überliefert, wahrscheinlich in Zusamenhang mit den Markuswallfahrten. So wurde 1595 das Langhaus angebaut und der Turm erhöht. 1692 ist von einem Turmbrand die Rede. 1742 bis 1747 wird die Kirche vergrößert und mit einem neuen Dachstuhl ausgestattet.

Nach 1816 wird wieder über eine Erweiterung gesprochen, doch es bleibt vorerst bei den Plänen, da das Lindauer Hospital als Herr der Pfarrkirche Zahlungen verweigert. Ein jahrzehntelanger Prozess hat die Folge, dass die Kirche am Rand des Einstürzes steht. Sie wird notdürftig mit Stangen abgestützt und wird im Volksmund „Telegraphen-Kirche“ genannt.

Dem eifrigen Pfarrer Josef Funk (1856 – 73) gelingt die Beschaffung der Bausumme, die nach einer Abschlagszahlung des Spitals noch fehlt. Bis 1867 wird der Gottesdienst in einer Scheune abgehalten, bevor die neue Kirche erstmals genutzt werden kann.

Von 1978 bis 1980 wurde die Kirche erneut umgebaut. Das Langhaus wurde nach Süden erweitert und um eine Achse nach Westen verlängert. Die alte Sakristei wurde abgebrochen, ein neuer Treppenzugang zum Turm gestaltet und südlich der Kindergarten angebaut.

Im September 2011 wurde die Pfarrkirche außen grundlegend renoviert.